Suche Judo/BJJ Trainingspartner für Wiedereinstieg

Hi!

Gibt es in Berlin oder im östlichen Umkreis einen Judoka, der einem 44jährigen Autisten beim Wiedereinstieg ins Judo helfen kann und möchte? Oder BJJ wäre auch eine Möglichkeit.

Zum besseren Verständnis gleich vorweg: Autismus meines Typs ist keine Intelligenzminderung oder Geisteskrankheit wie es gerne in den Medien dargestellt oder aus diesen herausgelesen wird, oder vielleicht sogar manchmal wirkt. Es ist keine körperliche Einschränkung oder Krankheit, sondern eine Entwicklungsstörung, die mal mehr und mal weniger Probleme mit sich bringt (besonders Auffälligkeiten in der non-verbalen zwischenmenschlichen Kommunikation, Bildung von Spezialinteressen). Wen das interessiert, dem erkläre ich es gerne genau, der Platz hier reicht dafür nur leider nicht aus.

Bei mir ist das Judo leider ein Spezialinteresse, aber aufgrund des körperlichen Umgangs mit anderen Menschen wahrscheinlich eines der am schwersten umsetzbaren. Leider kann man sich das nicht aussuchen, niemand weiß warum er sich für etwas interessiert und für was anderes nicht. Ich habe versucht, andere Dinge zu machen - teils auch sehr erfolgreich - aber ich komme nicht vom Judo weg.

Als Kind und Jugendlicher hatte ich keine Probleme damit. Die sind erst aufgetreten, nachdem die damalige Trainingsgruppe nicht mehr bestand. Ich habe es trotz vieler Versuche und Engagement im Verein nie mehr geschafft, mich in eine neue Trainingsgruppe zu integrieren. Eine gute Erklärung habe ich dafür nicht - aber ich vermute, daß Kinder diese Form von Autismus nicht so störend wahrnehmen und/oder daß man fehlende bzw. falsch verarbeitete Eindrücke und Gefühle durch Gewohnheit und Vertrauen ersetzen kann, weil man es nicht anders kennt. Das würde erklären, warum ich nachdem die vertrauten Personen und die Gewohnheit weg waren, so große Probleme damit bekommen habe.

Im Judo werden von dem Problem vor allem Bodentechniken getroffen, bei denen man sich auf Uke drauflegen oder draufsetzen muss, ihn damit belasten muss, sich tragen lassen, ganz besonders die Sankaku-Gruppe oder einfach nur, sich auf Uke halten müssen wenn der einen runterschmeißen möchte und alle Hebel, wenn man Uke durch Schmerz zum Abklopfen zwingen muss. Für mich fühlt sich das so an, als ob Uke mich dafür hasst, ich habe kein Gefühl dafür, daß das in Ordnung ist, das mit ihm zu machen. Allgemein fällt es mir extrem schwer, jemanden zu bitten, ob ich irgendwas mit ihm üben darf. Es wird für andere daher oft so aussehen, als ob ich gar nichts üben möchte (und meine Kondition für ein gutes Üben derzeit auch viel zu schlecht ist, aber daran schaffe ich nichts zu ändern, wenn sich am Kernproblem nichts ändert), obwohl genau das Gegenteil der Fall ist. Ich kann das nur nicht ausdrücken oder "irgendwie rüberbringen".

Ich würde mir wünschen, jemanden zu finden, der sich Zeit für mich nehmen mag (diese Zeit auch hat) und mich evtl. noch einmal an das Judo gewöhnen kann, so wie ich als Kind dran gewohnt war. Ich habe jetzt den 1. Kyu und würde so gerne noch den 1.Dan schaffen, als letzte Prüfung in diesem Leben bevor ich endgültig zu alt dafür werde. Falls es nicht ohne Geld oder irgend einen anderen Ausgleich machbar ist, ich kann etwa 300..500 Euro monatlich dafür geben. Ich könnte evtl. einen Wettkämpfer unterstützen wenn er mir helfen kann, eine Mannschaft oder den Verein allgemein, ganz wie gewünscht und solange es im Rahmen meiner Möglichkeiten liegt.

An alle, die ich mit dieser Anzeige langweile: tut mir sehr leid, daß ich diese Probleme habe. Ich hätte viel lieber ein ganz normales Leben wie ihr und ohne diesen Mist. Seid froh, daß sowas nicht euch getroffen hat. Es macht nur keinen Sinn, den Autismus noch länger zu verstecken. Ich schaffe das offensichtlich nicht und ich kann das Problem mit dem Judo nicht alleine lösen. Ich hoffe einfach, ich finde irgendwo in der Nähe Hilfe.

Danke und viele Grüße!