Missbrauch Religion Sekte Freikirche Gott Evangelikal Kirche

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32289 Nordrhein-Westfalen - Rödinghausen
04.11.2023

Beschreibung

Das Buch ist neu:
Bereits über 80 !!! lesenswerte Rezensionen bei Amazon
Bernd Vogt wurde in eine strenggläubige, evangelikale Freikirche hineingeboren. Seine mittlerweile verstorbenen Eltern waren bekennende Mitglieder, enge Verwandte sind es noch heute.

Bernd Vogt wächst in dem felsenfesten Glauben auf, dass die Erde nur noch kurze Zeit Bestand haben wird, weil Gott in Kürze seinen »großen Krieg, das Armageddon«, beginnt. Unmittelbar zuvor wird Jesus in den Wolken erscheinen und seine Eltern gemeinsam mit allen wiedergeborenen Christen in einer Nacht- und Nebelaktion in den Himmel abtransportieren. Bis dahin müssen alle »Weltmenschen«, also die Ungläubigen, missioniert werden. »Es war eine Kindheit voller Angst und in permanenter Alarmstimmung«, sagt er rückblickend.

Vogt berichtet von einer Kindheit, die er als Außenseiter in Schule und Gesellschaft erlebte. »Während meine Freunde im Fußballverein spielten, später dann in die Disco gingen, musste ich in den christlichen Versammlungen jubeln und beten – rund um die Uhr überwacht von einem strafenden Gott, der alles sieht und den lieben langen Tag nur mit Gedankenlesen beschäftigt ist. Anstatt Spaß mit den Freunden gibt es Bibelarbeit; anstatt weltlicher Musik muss er stundenlange Lobpreis- und Jubelorgien über sich ergehen lassen. »Ich habe die volle Jesus-Dröhnung abbekommen«, sagt Bernd Vogt.

Immer wird ihm eingehämmert, als Mensch nicht »in Ordnung« zu sein. Die Ferien muss der Junge auf christlichen Freizeiten verbringen. Dort ging es nur darum, die Kinder auf Spur zu bringen und die Bevölkerung vor Ort zu missionieren. Mit 12 treibt ihm ein Prediger auf einer Freizeit in Bielefeld den Teufel aus.

Mit 16 gelingt Vogt, der später auch in Fernsehsendungen über seine Erfahrungen berichtete, der Ausstieg aus der fanatischen Glaubensgemeinschaft. Auf einer Freizeit in Bremen packt er klammheimlich seine Tasche und steigt in den nächsten Zug Richtung Heimat.

Obwohl seine Eltern glauben, dass der Junge nur eine Krise durchlebt, gelingt Bernd Vogt dennoch der Absprung. Endlich kann er Fußball spielen, mit Freunden weltliche Musik hören, in Discos gehen. »Dabei hatte man mir doch eingetrichtert, dass die Bands vom Teufel besessen seien«. Als Fußballer erhält er den Spitznamen »Hexer«. Das macht ihn nachdenklich. »Kurz nachdem ich Jesus den Rücken gekehrt hatte, nannte man mich ‚Hexer‘. Schließlich war mir lange genug eingebläut worden, was Gott mit Zauberern, Wahrsagern und Hexern macht - er würde sie ausrotten«, sagt er im nüchternen Ton.

Mit seinem Buch gewährt der Rödinghauser Einblicke in die fromme Parallelwelt, von der der Normalbürger kaum etwas weiß; oder wie Vogt es in seinem Buch schreibt: »Er entführt die LeserInnen in ein Irrenhaus, das er Familie nannte, in eine »Heil«Anstalt, die er Gemeinde nannte«. Es sind mal tieftraurige, schockierende Schilderungen, dann wieder urkomische Szenen, die Bernd Vogt beschreibt, wie etwa sein verzweifelter Versuch, »im Freibad wie »im Freibad wie Jesus übers Wasser zu laufen«. Sein aufrüttelndes, ausgesprochen humorvolles Buch richtet sich nicht gegen Gläubige, wie er betont. »Ich will aber zeigen, was ein fundamentalistischer Glaube gerade bei Kindern anrichten kann«, sagt er. Weil die strenggläubigen Gemeinden immer mehr Zulauf haben, warnt er vor charismatischen Predigern, sogenannten »Pastoren«, die Menschen in einer Lebenskrise mit einfachen Lösungen in ihren Bann ziehen und sich so ganz nebenbei ihre »schmucken Häuschen und dicken Autos« durch üppige monatliche Spenden der folgsamen Gläubigen finanzieren lassen. »In diesen Kirchen gibt es keinen Mief. Da wird gelacht, gesungen und gejubelt, was das Zeug hält«, berichtet er. Methoden, die Bernd Vogt aus eigener Erfahrung kennt. Methoden, die ihm seine Kindheit geraubt haben. Das möchte er heute jungen Menschen ersparen.

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