Leitfaden Bruteier sammeln und beschaffen
Beschreibung
Hallo liebe Hühnerfreunde, hier stelle ich euch einen Kurzleitfaden zum Thema Bruteier zur Verfügung.
1. Eier der eigenen Hühner sammeln
Bei dieser Herangehensweise habt Ihr Einfluss auf alle wichtigen Parameter der Bruteiqualität, wie: Vitalität der Tiere, Zusammenstellung der Zuchttiere, Futterqualität, Sammelzeit und Lagerung der Eier.
Hier solltet Ihr nur die Eier von den vitalsten Tieren sammeln. Beobachtet wie regelmäßig euer Hahn die Hennen tritt, so das eine gute Befruchtungsquote zu erwarten ist. Ein Hahn kann viele Hennen pro Tag treten, aber es werden nur bei den ersten 5 bis 6 Tretakten auch die Eier befruchtet. Damit werden dann die ca. 14 Eier am Anfang des Eierstocks alle gleichzeitig befruchtet. Das bedeutet, dass auch Hennen die innerhalb der Sammelphase der Bruteier nur 2 bis 3 mal getreten werden ebenfalls befruchtete Eier legen können.
Werden Hennen nur selten vom Hahn getreten, dann solltet Ihr überlegen diese aus eurer Zuchtgruppe in die „Eierlegetruppe“ für Speiseeier umzusiedeln.
Der Zeitraum der Sammelzeit für Bruteier wird viel diskutiert. In Internetforen und auf Blogs wird meistens von einer Zeit von 11 Tagen gesprochen. Vereinzelt berichten Hühnerhalter jedoch auch von Sammelzeiten von bis zu 3 Wochen.
Ich selbst sammele die Bruteier zwischen 10 bis 14 Tage. Da beim Tretakt bereits, von der Natur vorgesehen, idr. 14 Eier befruchtet werden, sollte man diese auch nutzen. Meine Bruterfolge liegen hier bei 70 bis 100% der befruchteten Eier. Dabei spielt die Lagerung ebenfalls eine entscheidende Rolle. Dazu später mehr.
Für viele ist auch das Bruteigewicht ausschlaggebend. Nehmen wir als Beispiel die Rasse der Marans. Hier liegt das. Bruteimindestgewicht bei 65 Gramm. Das ist ein guter Anhaltswert, aber wie gehe ich damit um?
Meiner Meinung nach ist dies ein Orientierungswert, der Spielraum lässt. Ich nutze für meine Zucht Bruteier von 60g bis ca. 83g. Bei meinen über 30 Brutvorgängen der letzten Jahre haben sich daraus frohwüchsige, vitale und große Tiere entwickelt.
2. Bruteier von Züchtern oder Hobbyhaltern aus der Umgebung kaufen
Dies ist die zweitbeste Möglichkeit sich Eier zu beschaffen. Hier solltet Ihr euch die Elterntiere bzw. die Zuchtgruppe der Bruteier ansehen, um einen Eindruck der Gesundheit und Vitalität der Tiere zu bekommen.
Der Transportweg der erworbenen Bruteier sollte so kurz wie möglich sein und sie müssen gegen Erschütterung geschützt sein. Die Besten Bruteier nützen nichts, wenn während der Fahrt durch Erschütterungen die Hagelschnüre reißen. Da kommt kein Küken mehr raus.
Die besten Ergebnisse hatte ich mit großen Kartons, die ich mit Decken oder zerknülltem Zeitungspapier großzügig ausgelegt habe.
3. Bruteier per Versand bestellen
Dies eröffnet die Möglichkeit seltene Rassen die es in eurer Umgebung nicht gibt von weit her, sogar aus dem Ausland, zu bekommen.
Darin liegt aber gleichzeitig ein hohes Transportrisiko, das zum bereits erwähnten Riss der Hagelschnüre führen kann und damit zu einem hohen Ausfall der BE. Persönlich rechne ich, bei für mich bestellten BE, mit einem Ergebnis von 50%.
Lagerung der Bruteier
Die Lagerung der Bruteier wird oft unterschätzt. Hier gibt es einige grobe Fehler zu vermeiden, damit eine gute Schlupfquote erzeugt wird.
Die sauberen Eier müssen mit der Spitze nach unten in einen Eierkarton gelegt werden. Dieser wird auf eine der Längsseiten gelegt und dann auf die andere Seite gewendet, mindestens einmal, besser drei mal pro Tag. Dies ist eine Kippwendung.
Die optimale Lagerung erfolgt bei einer Temperatur zwischen 8 bis 14 Grad. Ich verwende einen kleinen Weinkühler bei 13 Grad. Bevor die Bruteier in den Brüter kommen, lagere ich sie eine Stunde bei Raumtemperatur.
Bei transportierten Eiern ist es wichtig die Eier ca. 20 bis 24 Std. zu lagern bevor Sie in den Brüter kommen.
Viel Erfolg beim Sammeln und Brüten eurer Bruteier.
Beste Grüße
Karsten