Eigenbau Holzkamera/Wetplate-/Kollodium Nassplatten Kamera

Vor ein paar Jahren habe ich mich intensiv mit dem Wet Plate Collodion Verfahren beschäftigt, aber meine Interessen haben sich inzwischen verändert, sodass ich nun etwas aufräumen muss.

Damals habe ich mir auch eine (Großformat) Kamera selbst gebaut, die handwerklich vielleicht nicht besonders schön, aber durchaus funktional ist. Vielleicht gibt es hier kreative und handwerklich begabte Fotografie-Begeisterte, die Interesse an diesem guten Stück haben.

Hier die Details:

* Den Balgen habe ich anfertigen lassen. Die äußere Schicht besteht aus einer Art Kunstleder, in jedem Segment sind dünne Balsaholzstreben, und innen ist er mit schwarzem Stoff ausgekleidet. Im Vergleich zu den üblichen historischen Balgen ist er etwas steif, aber super stabil und wirklich schön.
* Das Objektiv ist ein Nikon Apo-Nikkor 1:9 f=480mm mit einer seltenen Metall-Gegenlichtblende. Der Bildkreis füllt die Mattscheibe vollständig aus.
* Das Gestell, auf dem das Ganze steht, ist genau das, wonach es aussieht: eine einfache, klappbare und höhenverstellbare Amazon-Werkbank.
* Ganz unten habe ich ein weiteres Gestell mit Rollen angebracht. Auf glattem Untergrund ist das sehr bequem. Wer möchte, könnte sich noch eine vierte Rolle anschrauben, was jedoch erfahrungsgemäß etwas "kippelig" wird.
* Der Plattenhalter fasst Platten in der Größe von 30x40 cm (bin halbwegs sicher, muss dies aber noch einmal nachmessen).
* Die Mattscheibe ist aus Glas, die ich selbst geschnitten und geschliffen habe.
* Balgen, Mattscheibe und Objektiv, Fokussierstab und Gestell wurden bei mir mit Schraubzwingen zusammengehalten. Sicher kann man das auch mit Schrauben fixieren, aber dann lässt es sich beim Transport schlechter demontieren.
* Der Fokussiermechanismus funktioniert über einen Holzstab, mit dem die vordere Objektivplatte verschoben werden kann. Die Mattscheibe ist fest. Einfach, aber funktional.

Als ich die Bilder gemacht habe, habe ich leider vergessen, noch einmal alle Abmessungen nachzumessen. Wenn Interesse besteht, würde ich noch mal in den Keller gehen und alles genau nachmessen.

Wer Interesse an so einer Kamera hat, sollte etwas handwerkliches Geschick und Improvisationstalent mitbringen. Aber bei Personen, die sich mit alternativen analogen Prozessen beschäftigen, ist das meist ohnehin der Fall.

Ich habe damals nicht nur Ambrotypien mit der Kamera gemacht, sondern auch mit Fotopositivpapier experimentiert und sogar Multiple-Instax-Shots ausprobiert. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Zerlegt passt alles gut in einen Kleinwagen. Der Zusammenbau dauert ca. 15 Minuten.

Da diese Kamera bei mir auch wirklich im Einsatz war, sind an vielen Stellen die üblichen schwarzen Silbernitratflecken zu sehen.

Ich glaube, für einen ersten Eindruck der Kamera sollte diese Beschreibung hier erstmal ausreichen. Für Interessenten, die weitere Detailfotos möchten, kann ich diese gerne erstellen und nachreichen. Alles weitere via Email.

Das Angebot besteht, solange die Anzeige online ist.

Ausschließlich Abholung in Ratingen. Das Ganze per Spedition zu verschicken, wäre mir zu aufwändig. Und außerdem würde ich auch gerne sehen, in welche Hände ich mein Projekt gebe :)