Die Teufelswerkstatt: Roman von Jáchym Topol (Autor)
11 €
+ Versand ab 2,55 €- Art Zeitgenössische Literatur & Klassiker
Beschreibung
Herausgeber : Suhrkamp Verlag; 1. Edition (15. März 2010)
Sprache : Deutsch
Gebundene Ausgabe : 201 Seiten
ISBN-10 : 3518421441
ISBN-13 : 978-3518421444 , sehr gut erh., unten gestempelt als "Mängelexemplar", aber fehlerfrei
"In Die Teufelswerkstatt scheint Topols Ton noch schärfer und bitterer zu sein. Dem Roman über die Irrwege und Konflikte der Gedächtniskultur gelingt dabei, was den offiziellen Wächtern des Gedenkens in Theresienstadt und den weissrussischen Kämpfern um einen Platz an der Sonne des Opfertourismus gar nicht in den Sinn kommt: das Bewusstsein von der Unfassbarkeit des Geschehenen und die Würde der Toten zu wahren."
Jörg Plath Neue Zürcher Zeitung
Ein junger Mann flieht aus Theresienstadt. Sein einziges Gepäck: ein Schließfachschlüssel und ein USB-Stick mit den Kontaktdaten reicher Holocaust-Überlebender, die ihn und Onkel Lebo beim Aufbau eines alternativen Erinnerungsortes unterstützen sollten. Mit »Pritschensuchern« aus der ganzen Welt, jungen Leuten, die im Osten nach ihren ermordeten Großeltern forschen, hatten sie eine Kommune gegründet und mit Kafka-T-Shirts, Ghetto-Pizza und Therapieangeboten der offiziellen KZ-Gedenkstätte Konkurrenz gemacht. Als die Behörden die anstößige Institution niederwalzen lassen, verhelfen Alex und Maruška dem Ich-Erzähler zur Flucht nach Minsk. In den Dörfern und Wäldern Weißrußlands, der »Teufelswerkstatt«, wo SS-Schergen, aber auch der NKWD gemordet haben, soll er bei der Errichtung einer Gedenkstätte unerhörten Ausmaßes helfen. Verliebt in die schöne Maruška, wird er in eine blutige Erinnerungsverschwörung hineingezogen. Jáchym Topol, literarischer Enkel Bohumil Hrabals, inzwischen selbst ein Meister der surrealen Groteske, erzählt in seinem dicht und fesselnd geschriebenen Roman vom Kampf um die Erinnerung, die im postsozialistischen Westen an Kommerz und Musealisierung, im Osten an der Unzumutbarkeit des Realen scheitert.