Biete Reitbeteiligung

Liebe PferdefreundInnen, liebe Eltern,
viele Reitinteressierte können sich kein eigenes Pferd leisten oder haben nicht die Mittel und Unterstützung, um z.B. im Turniersport durchzustarten.
Um so attraktiver sind Angebote von Pferdebesitzern, die genau das anbieten. Pferdebesitzer, die aus zeitlichen und finanziellen Gründen Unterstützung für ihr Pferd suchen, wissen es zu schätzen, wenn sie eine zuverlässige Reitbeteiligung finden. Wenn das harmonisch und im gegenseitigen Respekt abläuft ist das eine bemerkenswerte WIN WIN Situation:
Pferdebesitzer profitieren im besten Fall von guten ReiterInnen, die ihre Pferde fördern und durch Turniervorstellung den Wert ihrer Pferde steigern.
ReiterInnen können ihre große Leidenschaft kostengünstig oder kostenfrei und ohne die große Hauptverantwortung ausüben. Sie gewinnen an reiterlicher Erfahrung und Aufstieg.
Dieses faire Zusammenspiel ist das, was den Sportgeist ausmacht.

Damit diese positiven Fälle nicht durch negative Ausnahmen beschädigt werden, sollten alle Beteiligten in der Pferdebranche hinsehen! Wenn der Eindruck entsteht, dass nicht mehr fairer Sport, sondern Machtmissbrauch betrieben wird, gilt es besonders junge Reiterinnen zu schützen.
Wenn DU dir gerade eine Reitbeteiligung suchst, gehe mit genügend Wachsamkeit und Selbstbewußtsein auf den neuen Hof. Achte darauf, ob seltsame Dinge von dir verlangt werden, ob du mit Dirty Talk oder unerwünschten Berührungen konfrontiert wirst. Diese Übergriffe können auch oft schleichend kommen und nicht sofort identifizierbar sein. Auch sind vertrauenswürdige Umstände, wie Familienvater mit Frau und Kindern kein Garant dafür, vor Übergriffen geschützt zu sein. Schlimmere Dinge kommen oft dann, wenn bereits ein Vertrauensverhältnis aufgebaut und eine Abhängigkeit besiegelt wurde. Vermeide deshalb Abhängigkeiten, die dazu führen, dass du Demütigungen und Missbrauch lange erduldest, um weiterhin bei dem attraktiven Reitangebot reiten zu können. Schmiede einen Plan B, damit du im Notfall nicht in ein Loch fällst und freier entscheiden kannst, wenn du dich belästigt fühlst oder beim Grenzen setzen sogar rausgeworfen wirst.
Schütze deine Privatsphäre! Sage Nein zu sexuellen Bemerkungen, sag Nein zu intimen Fragen! Oft wirkt das auf den Täter abschreckend und verhindert, dass er noch einen Schritt weiter geht.
Wenn du in einer starken Position bist, kommuniziere klare Konsequenzen für den Pferdebesitzer, wenn er die Übergriffe nicht sofort einstellt. Auch eine Meldung bei Der Reiterlichen Vereinigung (FN) macht Sinn und kann zu Sanktionen führen, wenn der Pferdebesitzer bei der FN registriert ist.
Wird der Ton rauer, wenn du Grenzen setzt? Sei dann besonders wachsam und suche dir Hilfe. Sprich darüber mit deinen Eltern oder Freunden, auch wenn du nur ein komisches Gefühl hast. Wird dein Gegenüber laut, wenn du dich kritisch äußerst? Auch wenn du zu Reitweisen und Umgangsformen mit den Tieren überredet wirst, die nicht deinem Können oder den Tierschutzleitlinien entsprechen, ist das inakzeptabel.
Leider ist es immer noch so, dass Übergriffe zwar polizeilich gemeldet werden können, es aber schwierig ist Übergriffe zu beweisen und die Verfahren psychisch sehr belastend sind. Meistens geschehen Übergriffe, wenn es keine Zeugen gibt. Wegsehende Anwesende und Verharmlosung übergriffiger Worte oder Taten sind zusätzlich belastend. Deshalb ist früher Schutz und Aufklärung wichtig!
Bei Machtmissbrauch im Reitsport steht die FN an Deiner Seite. Es gibt eine Anlaufstelle, die Euch beraten kann, wenn ihr betroffen seid. Oftmals kann eine Beratung helfen, oftmals hilft schon ein selbstbewusstes Auftreten gegenüber dem Pferdebesitzer, damit er seine übergriffigen Bemerkungen und Handlungen einstellt.

Wir wünschen allen Pferdefreundinnen faire Reitbedingungen.
Schützt Euch selbst und andere für einen fairen Reitsport!