Sony STR-6200F – prachtvoller Receiver, Klassiker, mit Garantie

Ein echtes Statement von Sony. Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre drehte sich das Modellkarussell noch nicht so schnell – der Erfolg von HiFi im heimischen Gehäuse fing gerade erst an. Japanische Hersteller waren schon länger in Europa (in den USA sowieso) unterwegs, und die Sache nahm vor allem in Deutschland – wegen des um sich greifenden Wohlstands – Fahrt auf. Sony setzte wie immer auf Qualität und sehr hohe, aber angemessene Preise. Damit unterscheiden sich die Geräte dieser Epoche von den frischlackierten Totalschäden, die Sie heute als „High End“ erwerben können. Diesen Begriff gab es 1970 noch nicht, passende Produkte aber schon. Zum Beispiel in Form diese 18 kg schweren, unverwüstlichen Receivers. Gebaut für die oft zitierte Ewigkeit. Hier stimmt das aber.

Das Gerät ist überaus stabil gebaut – aber ohne es zu übertreiben, wie wenig später, als die „Receiver Wars“ die Hersteller dazu verführten, 30-kg-Geräte für den Hausgebrauch zu entwickeln.

Die Gestaltung des Sony ist zeitlos. Denn sie dient nicht der Effekthascherei, sondern folgt der beabsichtigten Funktion. Zierrat, den schon Kant kritisch betrachtete, sucht man vergebens. Beispiel: Die geriffelten Knöpfe (die es nur für die Export-Versionen gab) sind im besten Sinne „griffig“ – sie sind natürlich massiv aus Aluminium gefertigt und auf den Achsen verschraubt. Nebenbei sehen sie aber schön aus und zieren das Gerät ganz ungemein ;-) Wie alle gut gestalteten Dinge behauptet auch der Sony ganz unangestrengt, aber selbstbewusst seinen ihm zustehend Platz im heimischen Umfeld. Qualität wird niemals unmodern. Diese Eigenschaften strahlen natürlich auch auf den Eigentümer aus. Anfang der 70er war der Neupreis von deutlich über 3.000 DM eine fantastische Summe (1 Liter Benzin kostete 57 Pfennige, man bekam also rund 5.200 Liter für den Preis des Sony) und wer sich sowas für soviel Geld leistete, gab nebenbei auch ein Statement ab. Geltungskonsum war das aber nicht unbedingt – dass das Gerät auch nach über 50 Jahren noch tadellos funktioniert, lässt die Entscheidung eher als nachhaltig erscheinen. Wer billig kauft, kauft zweimal.

Das Bedienungskonzept überzeugt auch heute noch: die beiden primären Tonquellen Tuner und Phono lassen sich durch Umwerfen des „Funktion“-Schalters satt rastend schnell auswählen – in der Mittelstellung kann man die zusätzlichen Eingänge aktivieren, die wiederum über einen Drehschalter auszuwählen sind. Gleich links davon der Monitor-Wahlschalter für Source und Tape. Perfektion kann so einfach aussehen. Da hat sich mal jemand Gedanken gemacht.

Dieses Exemplar ist sehr gut erhalten. Über 50 Jahre Einsatz in Sachen HiFi haben nur ganz wenige Spuren hinterlassen, siehe Fotos. Der Sony wurde innen und außen gereinigt (ein Bild der schönen staubigen "Schneelandschaft" vor der Reinigung anbei), die Beleuchtung komplett erneuert, alle Schalter gereinigt.

Wenn Sie heute Ihr Geld zum HiFi-Händler Ihres Vertrauens tragen, investieren Sie es meist in Geräte, die in China gebaut wurden. Wohin Abhängigkeiten von solchen Regimes führen können sieht man ja gerade. Also: kaufen Sie Geräte die 40 Jahre alt sind – und schonen Sie zudem Ressourcen, die Geräte sind ja schon da.

Das Gerät kann kontaktarm angeschaut und ausprobiert werden, ich kann auch sehr sicher verpackt versenden. Der versicherte Versand per DHL würde inklusive sehr gutem Verpackungsmaterial 40 EUR kosten – ich verpacke sehr sicher und aufwändig. Festpreis.

Bitte beachten Sie: Die von mir angebotenen Geräte sind meist zwischen 30 und 50 Jahre alt. Wer sich dafür interessiert, sollte sich darüber im Klaren sein, dass trotz sorgfältiger Prüfung unerwartete Defekte auftreten können. Aber wir sind ja alle HiFi-Fans und werden im Fall der Fälle gemeinsam eine vernünftige Lösung finden. Sollten innerhalb von 6 Monaten nach Kauf Probleme auftreten, nehme ich das Gerät zurück und erstatte den Kaufpreis.